Der Führungsstab arbeitete in den Räumen der LeitstelleAm Samstag, 16. September 2017 fand für 120 Einsatzkräfte im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald eine groß angelegte Stabsrahmenübung statt. Eingebunden waren das Landratsamt und die Hilfs- und Rettungskräfte der Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Bergwacht und THW. Als Übungsszenario wurde unter anderem eine Unwettersituation angenommen, wie sie sich ähnlich im Jahr 1991 schon einmal im Bereich von Buchenbach und Kirchzarten abgespielt hat. Damals wurde zur Bewältigung der Schadenslage der Katastrophenalarm für die Dreisamtalgemeinden festgestellt. In der Übung wurde das angenommene Schadensgebiet um die Gemeinden im Hochschwarzwald erweitert.



Bei der aktuellen Übung wurde angenommen, dass ein Regengebiet über den Landkreis zog und speziell im Bereich des Dreisamtals und den Ausläufern des Hochschwarzwaldes Gewitter und Hagelschlag mit großen Niederschlagsmengen auftraten. In Folge dieser Situation wären vermehrt Straßen überflutet und Bäche über die Ufer getreten. Entsprechend der vom Deutschen Wetterdienst ausgearbeiteten Wettersituation wurde eine Verschärfung der Lage am frühen Morgen durch Aufzug weiterer Gewitter und extrem heftigem Starkregen sowie schweren Sturmböen angenommen. In Folge dieser Wetterereignisse wurde angenommen, dass es zu weiteren Überflutungen im Dreisamtal sowie einem Felssturz im Höllental gekommen wäre. Führungsgruppe HochschwarzwaldDadurch wurde die B31 blockiert und die Oberleitung der Höllentalbahn abgerissen. Dies hatte zur Folge, dass zwei Züge stehen blieben und geräumt werden mussten. Im Hochschwarzwald sorgten vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume für entsprechend viele Einsätze. Ein nicht zu behebender Stromausfall beeinträchtigte die Helios-Klinik und machte die Evakuierung einzelner Klinikbereiche erforderlich. Weitere Evakuierungen der Bevölkerung in Buchenbach waren aufgrund des Hochwassers erforderlich. Unter der Berücksichtigung des Ausmaßes der Unwetterereignisse musste eine Vielzahl von Straßen gesperrt und Umleitungen eingerichtet werden.

Dieses Übungsszenario hätte den Großeinsatz für die Feuerwehren, Polizei und Hilfsorganisationen mit entsprechend hohem Koordinierungsaufwand zur Folge gehabt. Dementsprechend wurden die Alarmierungs- und Arbeitsabläufe der Krisenorganisationen durchgespielt.

Der Verwaltungsstab wurde im Landratsamt eingerichtetUm die notwendigen Maßnahmen koordiniert abarbeiten zu können wird in einer einheitlichen Führungsstruktur gearbeitet. Dazu wurde der Führungs- und Verwaltungsstab des Landkreises und der Feuerwehr einberufen, dem Einspielungen der teilnehmenden Organisationen ein möglichst genaues Lagebild brachten.

Zur Führungsunterstützung der Einsatzkräfte vor Ort wurden die Führungsgruppen von Feuerwehr und DRK in den Unterstützungsbereichen Dreisamtal und Hochschwarzwald tätig.

Ziel der Übung war es, auf Großschadensereignisse mit seinen Folgen überlegt, zweckmäßig und in angemessener Zeit zu reagieren. Erkenntnisse der Übung und Übungsbeobachtern werden nun aufgearbeitet.

Die Führungsgruppe Dreisamtal arbeitete in Kirchzarten

Die Übung endete nach sieben Stunden nachmittags für alle Beteiligten im Feuerwehrhaus in Kirchzarten mit einer Nachbesprechung. Das Übungsziel, die Kommunikation und Zusammenarbeit der örtlichen Führungsgruppen mit dem zentralen Führungsstab und dem Verwaltungsstab zu überprüfen wurde erreicht. Die Zusammenarbeit klappte sehr gut, heißt es. Verbesserungsmöglichkeiten wurden „im technischen Bereich“ erkannt, um den Nachrichtenfluss weiter zu beschleunigen.

Kreisbrandmeister Alexander Widmaier sprach von einer erfolgreichen Übung mit guten Erkenntnissen zur stetigen Optimierung der Einsatzführung. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wird die Effizienz gesteigert werden können. Der Erste Landesbeamte Dr. Martin Barth dankte den ehrenamtlichen Einsatzkräften nach der Übung und bestärkte sie in ihrem Engagement: „Ohne Sie könnten wir solche Schadensereignisse, die leider schnell bittere Realität werden können, nicht bewältigen.“ Die Katastrophenschutzvorsorge wird im Landkreis intensiv betrieben und hat hohe Priorität.